Wir fliegen in die Zukunft

Am 15. Oktober fand nach zwei Jahren Pause wieder die Nacht der kreativen Köpfe in Cottbus statt. Das große Interesse dieser Veranstaltung war sofort sichtbar. Man hatte den Eindruck, ganz Cottbus ist auf den Beinen… Und wir auch…

Ich bin Andrea Behrends von KAUSA. Ich berichte über die erlebten Stunden mit meinen Kolleginnen Anna und Nona und 5 ukrainischen Freundinnen und Freunden. Das gemeinsame Ziel unserer kleinen Expedition durch die Nacht bestand darin, nachzuforschen, wie sich der Strukturwandel in der Region für uns zeigt und wie wir unsere Ratsuchenden darauf vorbereiten können. Eine ungeheure Anzahl an Veranstaltungen, Vorträgen und Mitmach-Angeboten an 21 Veranstaltungsorten in der Stadt warteten auf uns. Also war eine Marschroute erforderlich und wir trafen eine Auswahl:

Wir entschieden uns folgendermaßen:

  1. Standort IHK
  2. Das Lernzentrum in der Stadtbibliothek
  3. Die Kammerbühne
  4. Der Zoll
  5. Deutsche Bahn und das ICE-Instandhaltungswerk

Unsere Erkundungstour begann bei der IHK im „Haus der kleinen Forscher“ mit dem Falten von Papierfliegern. Ganz symbolisch brachen wir damit auf in die Zukunft.

Weiter gings zu verschiedenen Unternehmen, die vor allem digitale Lernformate präsentierten. Wir probierten VR-Brillen aus, um z.B. virtuell durch die Ausbildungswerkstatt der LWG zu spazieren oder in einer anderen virtuellen Welt Gegenstände zu fangen, einen Bagger zu bedienen oder einen Flug zu simulieren. Die VR-Brillen können auch verdeutlichen, welchen Einfluss Alkohol auf das Reaktionsvermögen ausübt. Die Verkehrswacht ließ uns hier Schlangen laufen….

Beeindruckend für uns alle war die Darstellung der Entstehung der Cottbuser Ostsee. Wir erhielten einen Einblick in die Auswirkungen und Perspektivplanung nach der Kohleförderung in der Region. Nachdenklich stimmte uns der Einfluss des Grundwassers, unseres Spreewassers und der Klimaveränderungen bei diesem Großprojekt, dass neue Ansiedlungen vor allem auch für den Tourismus ermöglicht und gleichzeitig zur Energiegewinnung dient.

Eine ganz andere Welt erwartete uns im Lernzentrum der Stadtbibliothek. Neben Bastel-, Mal- und Leseangeboten faszinierte uns „Steampunk trifft auf alte Meister“. Kreativität und Kunst – bei Akteuren mit fantasievollen Kostümen zur industriellen Revolution und Fotografie und Musik aus der Zeit der Comedian Harmonists war Entspannung angesagt.

Wieder um Kunst und Kultur ging es in der Kammerbühne des Staatstheaters Cottbus bei szenischer Darbietung von Liedern von Brahms und Schubert. Damit waren wir motiviert, uns wieder ernsteren Themen zu widmen und machten uns auf den Weg zum Zoll.

Hier konnten die Besucher viel über die Aufgaben des Zolls erfahren und lernen und sich direkt an Fahrzeugen, Untersuchungstechnik zu schaffen machen. Die Mittel zur Bekämpfung von Schwarzarbeit, Schmuggel und Betrügereien hautnah zu erleben, z.B. Untersuchungsmethoden mit Röntgengerät oder Spürhunde des Zolls in Aktion, ließ uns alle aufhorchen. Auch hier ergeben sich viele Ansatzpunkte, um unsere Ratsuchenden aufzuklären. Gerade zur Schwarzarbeit muss umfassend aufgeklärt werden.

Die nächste Station für uns war das Instandhaltungswerk der Deutschen Bahn. Riesige Werkhallen zur Wartung von Dieselloks, Motoren und zahllose Technik weiteten sich vor uns. Zum Glück erhielten wir eine fachmännische Führung durch den Werkleiter persönlich. Die zunehmende Rolle dieses Werkes und der gleichzeitige Bau des neuen ICE-Instandhaltungswerkes nahmen für uns hier reale Formen an. Hier können wir als KAUSA-Landesstelle ganz praktisch ansetzen und für zahlreiche technische Berufe werben, die in diesen Bereichen gebraucht werden. 1200 neue Arbeitsplätze werden hier zukünftig erforderlich.

Die Nacht war noch nicht zu Ende. Anna und unsere ukrainischen Freunde machten sich noch auf den Weg zu weiteren Höhepunkten.

Alte Kontakte aufgefrischt, neue dazugewonnen, viel gesehen und ausprobiert und für die neuen Aufgaben motiviert. Jeder von uns hatte einen Abend mit Spaß und Staunen erlebt und viel Wissen dazugewonnen, um lohnende Perspektiven in unserer Region zu erkennen. Lernen kann so viel Freude machen und genau das werden wir weitervermitteln…