Wie funktioniert ein Unternehmen? Was darf ein Auszubildender, was nicht?

Warum bekommt ein Auszubildender in Deutschland weniger Gehalt als ein normaler Angestellter? Wo ist der Unterschied zwischen Studium und Ausbildung? Fragen über Fragen, aber auch Antworten…

Für alle, die nicht wissen, wie in deutschen Unternehmen gearbeitet wird, ist es gar nicht so einfach, Fragen zu stellen. Und selbst mit B2-Sprachniveau ist es manchmal noch schwer zu verstehen, was die Antworten bedeuten. Aber 35 junge Geflüchtete kamen am 6. Juni auf Einladung von KAUSA Brandenburg nach Falkensee ins B 80, um sich zum Thema Ausbildung schlauer zu machen. Mit großer Auskunftsbereitschaft waren dieses Mal die IHK Potsdam und die Handwerkskammer Potsdam dabei und auch ein Dallgower Unternehmen, die „Nudel & Co. GmbH„, die Azubis sucht. Geduldig, mit einfachen Worten und mit vielen Beispielen erklärten sie gemeinsam, wie Unternehmen aufgebaut sind, welche Rolle Azubis im Unternehmen spielen, wie wichtig es ist, dass sie in der Theorie und Praxis gut lernen und was sie können müssen, damit sie nach etwa drei Jahren eine angesehene Fachkraft mit Berufsabschluss sind und so einen guten Lohn erhalten, mit dem sie ihre Familien ernähren können. Viele kennen inzwischen den Unterschied zwischen Studium und Ausbildung und wissen auch, in welche berufliche Richtung es einmal gehen könnte, aber oft fehlen Sprachkenntnisse. Auch der passende Schulabschluss oder die Entfernungen zwischen Ausbildungsplatz, Berufsschule und Wohnort sind immer wieder ein Problem. Klar, dass die Anforderungen in der Berufsschule von jungen Migrantinnen und Migranten schwer einzuschätzen sind und deshalb auch oft unterschätzt werden. Was aber vor allem fehlt, sind klare Informationen über Berufe und welche Voraussetzungen für eine Ausbildung nötig sind. Über die Erwartungen, die ein Unternehmen wie Nudel & Co. hat, wurde hier ausgiebig gesprochen. Ganz vorn stehen bei den meisten Unternehmen Sprachkenntnisse. Auch Fachsprache, damit die Kommunikation mit den Kollegen klappt. Aber auch Lernbereitschaft, Offenheit für Neues, Anpassungsfähigkeit und Teamfähigkeit sind wichtig, Und natürlich Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Dabei sind viele Unternehmen und KAUSA bereit, Unterstützung zu geben oder zu organisieren – für die Migrant*Innen und die Unternehmen.

Nach dieser Info-Veranstaltung sind nun viele Einzelberatungen geplant, bevor klar ist, wer für welchen Beruf geeignet ist und in welchem Betrieb in der Nähe des Wohnortes ein passender Ausbildungsplatz zur Verfügung steht. Deshalb werden in den nächsten Wochen und Monaten noch gezielte Gespräche mit unseren KAUSA-Beratern und unseren Partnern stattfinden.

Wie in Falkensee, organisieren wir gern zwischen Cottbus und Oranienburg und an verschiedenen Orten im Land Info-Veranstaltungen für junge Geflüchtete, aber auch für ihre Eltern und gern auch Unternehmen, die ausbilden wollen. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, dann bringen wir das gemeinsam auf den Weg!