Mit 10 Interessenten bei der LEAG in Jänschwalde
KAUSA Servicestelle Brandenburg / ARBEIT UND LEBEN (A. Behrends)
Die Personalabteilung der LEAG informierte uns auch dieses Mal wieder lange vorher über den Tag der offenen Tür – am 16. Februar im Ausbildungszentrum des Kraftwerks in Jänschwalde. Der Grund: Das größte ostdeutsche Energieunternehmen LEAG braucht trotz des kürzlich beschlossenen Kohleausstiegs in der Lausitz noch viele Fachkräfte – immerhin für noch knapp 20 Jahre und, es muss auch in diesem Jahr wieder 140 neue Ausbildungsplätze besetzen. Weil das Unternehmen z.B. in technischen Berufen ausbilden will, die nicht nur nahezu universelle Arbeitsmöglichkeiten hier, sondern auch in anderen Branchen bieten, lassen wir uns gern durch das Werk führen. Außerdem sind die Berufe, die man hier erlernen kann, bei unseren Schülern sehr beliebt. Dazu kommt – und das ist ein ganz großer Pluspunkt – dass die LEAG für ihr Engagement als Ausbildungsbetrieb den „Brandenburgischen Ausbildungspreis 2018“ erhalten hat. Weil der Kohleausstieg natürlich auch an diesem Tag der offenen Tür ein Thema ist, hören wir ganz genau zu.
Was für eine Ausbildung bei der LEAG spricht, waren offenbar auch für unsere Partnerschulen in der Region SPN und Cottbus gute Argumente, so dass am Samstagmorgen tatsächlich zehn ausgeschlafene Interessenten die Führung durch die Werkstätten der LEAG in Jänschwalde antreten.
Von Herrn Ziller herzlich begrüßt und durch die engagierten Ausbilder Herrn Staake und Herrn Klar begleitet, erlebten wir einen abwechslungsreichen und sehr informativen Vormittag.
Die beiden Mitarbeiter der LEAG erläuterten uns die Aufgaben und Arbeitsprozesse von Technikern, Elektronikern und Mechanikern beim Bedienen bzw. Warten von Maschinen. Dabei wurden viele Fragen beantwortet. Dann konnten sich die jungen Männer unserer Gruppe aus Afghanistan, Syrien und Pakistan in der Metallbearbeitung selbst ausprobieren – sie durften mit entsprechender Ausrüstung und Arbeitsschutzunterweisung Drehen, Fräsen und sogar Schweißen. Hier war gut erkennbar, dass einige von ihnen durchaus bereits praktische Erfahrungen mitbringen.
Die LEAG möchte u.a. die Berufe „Elektroniker für Betriebstechnik“, „Mechatroniker“, aber auch „Industriemechaniker“, „Maschinen- und Anlagenführer“ ausbilden. Diese Berufe sind theoretisch und fachpraktisch so breit und vielseitig angelegt, dass es nicht nur bei der LEAG Einsatzmöglichkeiten gibt. So erfahren wir, dass zum Beispiel in der Berufsausbildung zum „Maschinen- und Anlagenführer“ sämtliche Grundlagen der Metallbearbeitung vermittelt werden. Sie bietet den zusätzlich von vielen unserer Interessenten geschätzten Vorteil, dass sie in nur zwei, statt drei Jahren realisiert werden kann. Wer sich danach weiterentwickeln möchte, lernt ein zusätzliches Jahr bis zum Industriemechaniker.
Das Unternehmen ist längst dabei, sich perspektivisch auf den geplanten und geforderten Kohleausstieg vorzubereiten. Darin liege auch eine Chance, sagen die Ausbilder. Dazu gehörten vielseitig und gut qualifizierte Mitarbeiter, die die Alternativen für den Kohleausstieg mit entwickeln und damit ihre eigene Existenz und die der alternativen Energiegewinnung und -erzeugung in der Lausitz sichern helfen könnten.
Das geht nur mit motivierten jungen Leuten. Genau die werden nun gesucht.
Wir werden weiter engagierte potentielle Ausbildungsinteressente mit den Ausbildungsmöglichkeiten des Unternehmens vertraut machen. Den ersten Ausbildungsvertrag mit der LEAG für 2019 hat bereits ein junger Teilnehmer von uns, Omid A., abgeschlossen.