Ein Ausbildungsplatz mit irrem Duft – nach frischem Brot und Brötchen

Dafür kann man in der Bäckerei Dreißig in der Gubener Produktion Bäcker oder Konditor werden, aber auch Lagerlogistiker, Mechatroniker oder Kraftfahrer und selbstverständlich auch Verkäufer. Wie viele andere Unternehmen des Bäckereihandwerks sucht das inzwischen mehr als 100 jährige Unternehmen neue Mitarbeiter und Azubis. Deshalb waren wir mit Patrick, Mostafa, Mohamad und Ayman, vier interessierten jungen Männern aus Kamerun, Afghanistan und Syrien im Betrieb zu Besuch.

Als angemeldete Gruppe durften wir, in weiße Schutzanzüge verpackt die Riesenbackanlage betreten, denn hier kommt es natürlich auf besondere Hygiene an. Damit 91 Filialen im Land Brandenburg und bis nach Sachsen und Berlin fast täglich mit frischen Backwaren beliefert werden können, passt Produktionsleiter Markus Dreißig genau auf, dass Zutaten und Mitarbeiter immer zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle und die Maschinen der Backstraße voll funktionsfähig sind. Mit ihm an unserer Seite, erfahren wir dann auch von den Bäckern und Konditoren am Band, dass hier mit hohem Qualitätsanspruch und keinesfalls im Eiltempo, sondern mit Bedacht, ganz in Ruhe gerührt, geknetet und gebacken wird.

an der Strecke zur Teigproduktion
Teigproduktion mit Maschinen und Handarbeit

 

Brötchen vor dem Backen
Brötchen brauchen vor dem Backen Ruhezeit, damit der Hefeteig aufgeht

Hefeteig muss zwischendurch sogar mehrmals ruhen und aufgehen. Das dauert. Deshalb laufen die Bänder relativ langsam und vor allem unseren vier Interessenten an einem Ausbildungsplatz bekommen die Gelegenheit sich jeden Arbeitsschritt genau anzusehen, viel zu fragen und dabei zu erleben, wie aus Mehl und allen anderen Zutaten Brot und Brötchen, Hörnchen, Kuchen und Torten entstehen, für deren besondere Qualität die Bäckerei Dreißig in der Region ihren guten Ruf hat. Dabei wird nicht jedes Stück hier schon komplett fertig gebacken. Damit die Kunden sie in jedem Fall frisch gebacken genießen können, verlassen viele Backwaren wie Brötchen und Brot schon nach kurzer Backzeit den Backofen wieder, werden schockgefrostet und dann bis zur Auslieferung hier gelagert. Sie werden erst später in den Filialen fertig gebacken. Ganz klar, dass die Kühlkette bis dahin beim Transport ins Lager und von dort in den Lieferwagen nicht unterbrochen werden darf. Und auch hier muss alles super sauber und hygienisch einwandfrei von statten gehen. Dafür sind die Lagerlogisitiker verantwortlich.

Patrick interessiert besonders dieser Teil der Arbeit. Er ist mitgekommen, um sich anzusehen, wie ein modernes Lager bei einem Lebensmittelhersteller funktioniert und, um einzuschätzen, ob er sich das zutraut. Ihm ist anzusehen, dass er sich eine Lehre hier gut vorstellen kann. Der junge Kameruner möchte sich deshalb bei der Bäckerei Dreißig um einen Ausbildungsplatz als Lagerlogistiker bewerben. Ihm gefällt auch die Möglichkeit, falls das in der Berufsschule nicht klappen sollte, hier noch auf den Berufskraftfahrer umsteigen zu können.

Am Ende können sich die beiden Syrer Mohamad und Ayman unserer Gruppe vorstellen, hier in der Produktion zu arbeiten. Sie möchten keine Ausbildung beginnen. Ihnen hat der Betrieb gefallen und die Mitarbeiter haben einen freundlichen und zufriedenen Eindruck auf sie gemacht. Dass hier viel mit maschineller Unterstützung passiert, aber trotzdem an vielen Stellen noch Handarbeit gefordert ist, fanden sie interessant. Auch, dass nicht jeder hier morgens um drei Uhr mit der Arbeit beginnen muss, sondern gut getaktet und planbar für einige sogar erst mittags Arbeitsbeginn ist, sind für sie Pluspunkte für die Arbeitsplätze in der Herstellung.

Wir werden die Fäden aufnehmen, bieten Hilfe bei der Bewerbung an und werden vor allem den jungen Mann, der eine Ausbildung beginnen möchte, begleiten. Ihn und seinen Betrieb unterstützt dann auch während der Ausbildungszeit das AsA-Landesprogramm mit Förderunterricht und Coaching, um über die eine oder andere Klippe hinwegzuhelfen.