Entdeckung im Netz – Online Sprechcafé – Ausprobieren lohnt sich

Unsere Corona-Entdeckung ist ein Online-Sprechcafé, das Beraterin Mita Ross vor ein paar Tagen erstmals besucht und so fasziniert hat, dass sie dem KAUSA-Team begeistert darüber berichtet hat. Die beliebten Cottbuser Sprechcafés für Migrantinnen und Migranten, die hier Unterstützung aller Art bekommen können, gibt es beim Projekt „Begegnungen im Stadtteil“ des Paritätischen Landesverbandes zwar schon eine Weile – aber bisher nicht virtuell, sondern ausschließlich real. Nun brachte die Corona-Zeit Projektleiterin Julia Kaiser offenbar auf die Idee, das Format mit ein paar geladenen Testern und einer passenden Conference Software digital auszuprobieren. Von der KAUSA Servicestelle Brandenburg traute sich Beraterin Mita Roß an die virtuellen Tische und staunte, dass dort tatsächlich Gespräche auch jenseits der zeittypischen Corona-Homeofficestories stattfanden und echte Sprechcafé-Atmosphäre aufkam.

Das offenbar intuitiv und frei nutzbare Conference System, dass die Organisatoren dafür ausfindig gemacht hatten, begeisterte offenbar seine Nutzer durch Übersichtlichkeit und Vielseitigkeit, so dass wir uns vorgenommen haben, es im KAUSA-Beraterteam möglichst reihum auszuprobieren und es hier als Corona-Auszeit-Entdeckung zu empfehlen. Das Besondere ist, dass sich wie in einem realen Café  jeweils fünf Leute an virtuellen Tischen zum Reden treffen und kennenlernen können. Per Klick sah Mita ihre Tischnachbarn und ihre Kurzprofile. Wenn sie ein Foto hochgeladen hatten sah sie ihre Gesprächspartner sogar mit Bild und Namen. So konnte sie sie „direkt“ ansprechen. Wer das Thema oder die Sitznachbarn wechseln wollte, konnte „aufstehen“ und den Tisch verlassen. In Mitas Runde saßen mehrere junge Migranten von der BTU, die zum Warmreden auf die Idee kamen mit deutschen Begriffen „Tabu!“ zu spielen. Nicht nur technisch, sondern auch kommunikativ hat das Online-Sprechcafé stolperfrei funktioniert und damit der erste Test nicht nur überzeugt, sondern auch Lust auf mehr Gesprächsrunden dieser Art gemacht. Wenn auch die nächsten Runden erfolgreich laufen das Format vielleicht auch auf unsere Bedürfnisse  passt, so dass man vielleicht zusätzliche Medien wie Videos oder Webseiten ins Gespräch „einbinden“ kann – könnten  wir vielleicht junge Migrant*innen an den virtuellen Tischen mit Informationen und einem Beratungsangebot für ihre Berufswahl gewinnen. Ob wir dazu gemeinsame Veranstaltungen nutzen können oder ein eigenes digitales Veranstaltungsformat entwerfen, wird von den Rückmeldungen der anderen KAUSA-Kolleginnen und -kollegen abhängen. Bis dahin werden wir verschiedene Lizenzmodelle recherchieren und herausfinden, welche Möglichkeiten es für einen lebendigen und multimedialen Online-Austausch bietet, der nicht nur besonders informativ ist, sondern auch Spaß macht.