Berufe ganz praktisch – mit 7 Interessenten bei der LEAG in Schwarze Pumpe

Wie so ein Braunkohle-Großkraftwerk funktioniert und wie aus dem Rohstoff Braunkohle hochwertige Brennstoffe gemacht werden, erfährt man nicht alle Tage live und auch nicht wirklich aus dem Internet. Deshalb sind wir, wie angekündigt am 10.11.2018 mit sieben unserer Teilnehmer zum Tag der offenen Tür an den LEAG-Standort Schwarze Pumpe gefahren und haben uns vor Ort mit ihnen im Industriepark und in den Ausbildungswerkstätten umgesehen. So wie all die einheimischen, technisch interessierten Jugendlichen und ihre Familien wollten auch unsere KAUSA-Interessenten genau wissen, wie die Braunkohle getrocknet und geformt wird, wie man sie mit großen Maschinen und moderner Technologie aufbereiten und veredeln kann, damit sie einen höheren Heizwert mit verbesserten Eigenschaften bekommt. Dass es dem Unternehmen dabei auch darum geht, effizient zu arbeiten und die Prozesse so ökologisch wie möglich zu gestalten, fasziniert besonders in den spannenden Details zwischen Rohkohlebunker und Stapelhalle, Pressenhaus oder Wirbelschichtkohle-Verladung. Am Ende wurde klar, warum eine Ausbildung anspruchsvolle zwei oder auch mal dreieinhalb Jahre dauert, sehr komplexes Wissen erfordert.

Beim Tag der offenen Tür - bei der LEAG in Schwarze Pumpe   

Für sie war es ebenfalls beeindruckend zu erfahren, dass in der Lausitzer Energie Bergbau AG (LEAG), dem größten ostdeutschen Energieunternehmen, rund 8.000 Mitarbeiter*Innen tätig sind. In 2019 sollen hier 150 freie Ausbildungsplätze in verschiedenen Bereichen besetzt werden. Unsere Jugendlichen haben sich vor allem für die technischen Berufe interessiert.

  • Elektroniker für Betriebstechnik,
  • Industriemechaniker und
  • Maschinen -und Anlagenmechaniker

Sie konnten sich am Ende des Tages jedenfalls gut vorstellen, sich hier ab Februar oder spätestens August 2019 für die zweijährige Maschinen- und Anlagenmechaniker-Ausbildung oder die 3,5-jährige Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik zu bewerben. Drei der jungen Männer erfüllen mit einem anerkannten Abitur und zwei mit Abschluss der 10. Klasse am OSZ des Landkreises Spree-Neiße schon jetzt die nötigen Voraussetzungen. Einige besuchen zurzeit noch einen Integrationskurs, den sie mit B2 Niveau abschließen möchten. Danach kann es  losgehen. Sie haben hier erfahren, dass die Ausbildung umfassende fachliche Kenntnisse vermittelt und dass sie deshalb so umfangreich sein muss, weil sie anspruchsvoll ist. Dafür brauchen sie ein sehr gutes deutsches Sprachniveau. Einigen ist an diesem Tag auch klar geworden, dass sie Ihre Sprachkenntnisse trotz ihres Schulabschlusses noch stark verbessern müssen.

Im September hat einer unserer Teilnehmer bei der LEAG in Jänschwalde eine Industriemechaniker-Lehre begonnen – ein junger Mann aus Nepal, den wir Anfang 2018 im IHK-Bildungszentrum mitten in seinem B1-Kurs kennengelernt haben und der gleich im Anschluss auch seinen B2-Kurs erfolgreich absolviert hat. Wir freuen uns, dass er so engagiert lernt und drücken ihm die Daumen für seine Ausbildung.

Weil auch immer wieder junge Männer und Frauen einen Arbeitsplatz der Ausbildung vorziehen, war auch ein Berater von der Betrieblichen Begleitagentur bea-Brandenburg dabei, um den Ausbildern das bea-Projekt vorzustellen, das sich vor allem für die Integration Geflüchteter in Beschäftigung engagiert und dafür auch intensiv mit den Firmen und ihren Teams arbeitet – z.B. vom Recruiting geeigneter Bewerber für freie Stellen bis hin zu Schulungen zur Verbesserung der interkulturellen Kompetenzen auf beiden Seiten.