KAUSA-Landesstelle Brandenburg und Nestor Bildungsinstitut rücken Erfolgsgeschichten zugewanderter Frauen in den Fokus

©Text/Fotos: Nona Nersesyan, KAUSA-Landesstelle Brandenburg
Im Rahmen der 35. Brandenburgischen Frauenwochen organisierten die KAUSA-Landesstelle Brandenburg und das Nestor Bildungsinstitut die Gesprächsrunde „Trotz(t)dem! – Erfolgreich – aber nicht allein“. Die Veranstaltung fand am 26. März im Haus der Wirtschaft statt.
Im Fokus standen die Erfolge von zugewanderten Frauen. Trotz vieler Herausforderungen haben sie in den letzten Jahren viel erreicht. Die Teilnehmerinnen betonten, wie wichtig Unterstützung auf diesem Weg ist.
Die Veranstaltung zeigte, dass Netzwerke und Hilfestellung entscheidend für den Erfolg sind. Sie würdigte die Beiträge von Frauen, die trotz schwieriger Startbedingungen ihren Platz in der Gesellschaft gefunden haben.
Seit 2017 begleiten KAUSA und Nestor Frauen und Mädchen mit Zuwanderungsgeschichte auf ihrem Weg in Ausbildung. Die Integrationsarbeit zeigt bemerkenswerte Ergebnisse, die in der Gesprächsrunde durch persönliche Erfahrungsberichte eindrucksvoll bestätigt wurden.
Andrea Behrends, Projektleiterin der KAUSA-Landesstelle Brandenburg, betonte die Bedeutung der Netzwerkarbeit:
“Wir haben viele Netzwerkpartner, mit denen wir seit Jahren zusammenarbeiten und die uns auch bei den Frauenwochen begleiten. Integration ist ein komplexer Prozess mit vielen Einzelschritten – von der Anerkennung ausländischer Abschlüsse bis zur ersten Bewerbung. Umso wichtiger ist es, dass Frauen die richtigen Ansprechpartner kennen und Unterstützung erhalten.”
Auch Mita Roß, Mitarbeiterin der KAUSA-Landesstelle Brandenburg, hob die Erfolge der vergangenen Jahre hervor:
“Allein im letzten Jahr haben wir über 300 individuelle Beratungen durchgeführt. Viele unserer Ratsuchenden haben inzwischen eine Ausbildung begonnen oder sind bereits berufstätig.”
Dana Wolff-Schumann, Standortkoordinatorin der Nestor Bildungsinstitut GmbH, unterstrich die Bedeutung langfristiger Begleitung:
“Mit meinem Team, den Dozenten und Sozialarbeitenden gehen wir die ersten Schritte der Integration gemeinsam. In den letzten zehn Jahren haben wir viele verschiedene Menschen kennengelernt und begleitet. Trotz großer Hürden haben inzwischen zahlreiche Frauen ihren beruflichen und privaten Weg erfolgreich gemeistert – oft unter besonders schwierigen Bedingungen, etwa als Alleinerziehende oder pflegende Angehörige.”
Die Veranstaltung wurde durch inspirierende Berichte von Frauen bereichert, die ihren Weg in Deutschland erfolgreich gegangen sind:
Asmaa Hadla aus Syrien, Mutter von fünf Kindern, absolvierte ihren Bundesfreiwilligendienst im Frauenzentrum Cottbus und engagierte sich dort aktiv im Café Internationale. Trotz der vielen Schicksalsschläge und Lebensherausforderungen macht sie heute eine berufsbegleitende Ausbildung zur Erzieherin.
Anita Simon aus Ungarn begann ihre Integration mit einem Sprachkurs bei Nestor und arbeitete viele Jahre als Reinigungskraft. Aufgrund einer Krankheit konnte sie in diesem Beruf nicht weiterarbeiten. Doch anstatt aufzugeben, entschied sie sich für einen Kurs zur Betreuungsfachkraft. Der Weg war nicht leicht – sie hatte große Sprachbarrieren und Angst, auf Deutsch zu sprechen. Doch mit Unterstützung von Dana Wolff-Schumann fand sie den Mut, weiterzumachen. Heute besucht sie einen B2-Sprachkurs und hat einen Arbeitsvertrag als Betreuungsfachkraft unterschrieben.
Valeriia Tepliankova, Ukrainischlehrerin, hat sich in Deutschland beruflich neu orientiert. Dank der Unterstützung von KAUSA-Mitarbeiterin Anna Diadik fand sie einen neuen Weg und startete im September 2024 eine bilinguale Ausbildung zur Pflegefachfrau an der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem.
Die Gesprächsrunde machte deutlich: Hinter jeder Erfolgsgeschichte stehen nicht nur Mut und Fleiß, sondern auch gezielte Unterstützung durch Netzwerke und Bildungseinrichtungen.
„Wir haben viele Geschichten von Frauen gehört, deren Entwicklung beispielhaft für Zielstrebigkeit, Fleiß und Durchhaltevermögen ist. Diese Erfolgsgeschichten sind eine Motivation für viele weitere Frauen, ihren eigenen Weg zu gehen“, resümierte Andrea Behrends.”