Brandenburgischer Integrationsgipfel will es wissen

Um konstruktiven Austausch über die weitere Integration von Migrant*Innen und Geflüchteten im Land Brandenburg ging es am 22. August 2018 beim Integrationsgipfel des Landes Brandenburg in Potsdam. Dazu kamen rund 240 Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, aus Verbänden, Initiativen und Integrations- und Migrantenorganisationen und diskutierten die aktuelle Situation und besprachen die Möglichkeiten, die soziale und berufliche Integration der seit 2014 mehr als 40.000 Zuwanderer zu verbessern, von denen seitdem rund 3.500 eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen konnten. Die Gründe dafür sind vielfältig.

KAUSA-Berater und die Mitglieder vieler anderer Integrationsorganisationen erfahren sie in ihrer täglichen Arbeit. Und so wurde auch hier, nachdem Ministerpräsident Dietmar Woidke den Tagungsbesuchern und Ihren Einrichtungen für ihr besonderes Engagement gedankt hatte, in verschiedenen Themenkreisen über erfreuliche Entwicklungen, aber auch die aktuellen Hemmnisse gesprochen und Ideen zur Lösung diskutiert. An der Debatte beteiligte sich mit konkreten Beispielen, Fakten und Erfahrungen auch unsere Projektleiterin, Charlotte Kruhøffer. Sie konnte für die KAUSA Servicestelle Brandenburg am Themen-Tisch 3.2 davon berichten, dass die KAUSA Servicestelle Brandenburg im ersten Jahr ihres Bestehens insgesamt knapp 600 vor allem junge Geflüchtete über Berufe und Berufsausbildung informiert und davon etwa ein Drittel intensiv beraten hat. Zusätzlich hat das Team Kontakt zu rund 200 Ausbildungsbetrieben aufgenommen und von diesen 12 intensiver über die Möglichkeiten, Chancen und Risiken der Ausbildung von Geflüchteten beraten. So konnten zum Start ins aktuelle Ausbildungsjahr derzeit 15 Vermittlungen in eine duale Ausbildung oder auch in eine ausbildungsvorbereitende Einstiegsqualifizierung bzw. eine Assistierte Ausbildung (AsA) erreicht werden.

Diese Zahlenverhältnisse, sind, wenn auch an manchen Stellen frustrierend, aber nicht ungewöhnlich – das zeigten die Gespräche in den Themenkreisen und am Rande der Veranstaltung – sie stehen nicht nur bei KAUSA für schnelle Aufbauarbeit, Lernen, intensive Informations- und Beratungsarbeit, viele Mühen und enormes Engagement an diversen Stellen, aber auch Absagen, Rückschläge, Missverständnisse, schließlich neue Ansätze und langer Atem. Dabei hörten sowohl die brandenburgische Arbeits- und Sozialministerin Diana Golze (MASGF) als auch Staatskanzleichef Martin Gorholt und Dr. Doris Lemmermeier, Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, sehr genau zu.

Über die Tagung berichtete auch das rbb Fernsehen und interviewte u.a. unsere Projektleiterin zu den Gründen dafür, dass vor allem die berufliche Integration junger Migrant*Innen deutlich langsamer vorankommt, als von der Wirtschaft und vielen Menschen im Land erwartet. Dabei betonte sie, wie wichtig es sei, den Fokus nicht nur auf die Bewerberseite z.B. um offene Ausbildungsplätze zu setzen, sondern, wie es z.B. bei KAUSA im Aufgabenspektrum verankert ist, auch die Unternehmen direkt anzusprechen, auch ihnen Informationen und Unterstützung anzubieten und sie schon in die Berufsorientierung junger Migrant*Innen und Geflüchteter stärker mit einzubeziehen. Dass es dabei beispielsweise manchmal auch zu Überschneidungen bei der Arbeit verschiedener Institutionen komme, u.a. wenn mehrere gleichzeitig auf bekannte, offene Unternehmen zugehen, sei ein unglücklicher Nebeneffekt, der aber durch mehr Abstimmung der Aktivitäten vermeidbar ist. Ein kurzer Ausschnitt aus dem Interview wurde im ersten Block der Abendschau Nachrichten um 19:30 Uhr gesendet.

Selbstverständlich konnte in den wenigen Sekunden der Nachricht vom Integrationsgipfel kaum über die interessanten sehr praktischen Diskussionen berichten, so blieben die vielen konkreten Vorschläge und Ideen zur Beschleunigung und Verbesserung der Integrationsarbeit im Fernsehbeitrag ungenannt. Sicherlich wird dazu der Veranstalter des Gipfels, das Bündnis für Brandenburg (aus www.buendnis-fuer-brandenburg.de ) und die Medien innerhalb der nächsten Tage sicherlich detaillierter berichten. Was für KAUSA davon wichtig ist: Dazu auf Facebook und twitter morgen mehr von Charlotte Kruhøffer. Dort gibt’s auch den Link zur rbb Mediathek (www.rbb-online.de) und rbb Aktuell vom 22.08.2018 – 19:30 Uhr (etwa 1:30 bis 2:30 min) mit den Nachrichten und eventuell weiterer Berichterstattung.