Gut verpackt und vorgestellt: Berufe in der Papierfabrik

Packpapier entsteht hier entlang einer riesigen 160 m langen Papiermaschine. Das ist großartig zu sehen. Dass aber auch spezielle Berufe nötige sind, um am Ende die tonnenschweren Papierrollen in der gewünschten Qualität zu bekommen, hat die meisten von uns und erst recht die jungen Männer, die noch auf der Suche nach einem passenden Ausbildungsberuf sind, doch überrascht. Im Spremberger Unternehmensteil der Hamburger Rieger GmbH – einer hochmodernen Papierfabrik – konnten das acht ausgewählte Schüler unserer Gruppe aus dem OSZ II in Cottbus  erfahren. Sie waren dabei, als uns bei einer überaus engagierten und interessanten Werksführung die einzelnen Prozesse der Papierverarbeitung gezeigt wurden. Wir durften es verständlicherweise nicht fotografieren, aber, jetzt ist auch klar, wie präzise alle technischen und menschlichen Einheiten dabei zusammenarbeiten müssen.

Obwohl wir während dessen kaum einen Mitarbeiter an der Maschine zu Gesicht bekamen, waren sie da – saßen in Glasbüros und überwachten an Bildschirmen den komplizierten Herstellungsprozess. Weil die Papierverarbeitung, die Einrichtung und Wartung der Maschinen auch in Zukunft nicht ohne Mitarbeiter geht und eine aufmerksame Technik- und Qualitätskontrolle unerlässlich ist, braucht die Papierfabrik Fachkräfte, die zum Beispiel den Beruf des Papiertechnologen erlernt haben, aber auch als Industriemechaniker und Elektroniker für Automatisierungstechnik ausgebildet sind. Denn, auch wenn es inzwischen in der einen oder anderen hippen Großstadt bereits Geschäfte für Unverpacktes gibt, in die der Kunde die Verpackung für seinen Einkauf selbst mitbringen muss, ist außerhalb des Lebensmitteleinzelhandels längst kein Trend in Sicht. Im Gegenteil. Der Bedarf z.B. an Wellpappe-Rohpapier als Packpapier ist groß und wird es wohl absehbar für viele Produkte auch bleiben. Weltweit. Darauf stellt sich die Hamburger Rieger GmbH jedenfalls nicht nur an ihrem Standort in Spremberg ein. Erst im März 2018 wurde hier der Bau einer zweiten großen Papiermaschine verkündet. Sie ist mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 370 Mio. Euro laut Lausitzer Rundschau „eine der größten Investitionen der jüngsten Vergangenheit in der Lausitzer Wirtschaft“. Das bedeutet gute Chancen für potentielle Auszubildende, denn allein diese neue Maschine soll jährlich 500.000 Tonnen Papier bewältigen.

Wir bedanken uns für die Präsentation des Unternehmens und das große Engagement, mit dem die Firma unseren interessierten jungen Migranten die Vielfalt technischer Ausbildungsberufe und zukünftiger Tätigkeitsbereiche im Unternehmen und damit in unserer Region vorgestellt hat. Wir kommen gern wieder.