Auf den letzten Metern vor dem Ausbildungsstart im Herbst 2018

Nour Alqutaifani, Sie sind Beraterin im KAUSA Brandenburg-Team. Wie lief der letzte lange Beratungstag in den Ferien?

Nour Alqutaifani: Wir hatten zwei Interessenten. Eine junge Frau und einen jungen Mann aus Syrien.

Wollen die beiden noch in diesem Jahr eine Ausbildung beginnen?

Nour Alqutaifani: Nein, sie sind wie die meisten unserer Interessenten der vergangenen Monate erst im nächsten Jahr soweit. Die junge Frau muss erst ihre B2-Prüfung wiederholen, der junge Mann wird hier am OSZ die 9. Klasse noch einmal besuchen.

Wie sehen Sie die Chancen, dass sie im nächsten Jahr mit einer Ausbildung starten werden?

Nour Alqutaifani: Gut. Beide wissen schon, was sie werden wollen. Sozialassistentin und Elektroniker oder Mechatroniker.

Das sind zwei Berufe, in denen es viele offene Stellen gibt. Haben sie eine Chance sie zu bekommen?

Nour Alqutaifani: Das müssen wir sehen. Beim Mechatroniker bzw. Elektroniker sind die Zugangsvoraussetzungen natürlich viel höher. Das wird ein hartes Jahr für ihn. Auf jeden Fall will er lernen. Das ist gut. Wir haben beiden Unterstützung zugesagt und begleiten sie, bis wir eine passende Stelle für Sie finden. Aber da bin ich zuversichtlich.

Brandenburgweit sind noch viele Ausbildungsplätze offen. Haben sich denn in den letzten Wochen auch noch viele Firmen gemeldet und um Hilfe gebeten?

Nour Alqutaifani: Sehr wenig.

Weil sie KAUSA Brandenburg noch nicht kennen?

Nour Alqutaifani: Das glaube ich nicht. Man kann uns im Internet finden und auch die Kammern und Jobcenter kennen uns gut. Viele Firmen warten wahrscheinlich noch ab, ob sich noch Einheimische bewerben. Das kann man zum Teil verstehen.

Was möchten Sie Ihnen sagen?

Nour Alqutaifani: Melden Sie sich bei uns, wenn Sie freie Ausbildungsplätze haben, wir finden einen passenden Bewerber! Jetzt noch oder später.

Haben viele junge Migrantinnen und Migranten aus den Willkommensklassen noch die Ferien genutzt, um „auf den letzten Metern“ noch in eine Ausbildung zu starten?

Nour Alqutaifani: Eher nicht. Ich denke, dass gerade viele aus den Flüchtlings- bzw. Willkommensklassen wissen, dass ihre fachlichen und Deutschkenntnisse noch besser werden müssen. Daran arbeiten sie. Wir werden bestimmt im nächsten Jahr mehr junge Leute haben, die einen Beruf erlernen wollen.